Hans-Dieter Zingraff (Javier Rubio)
Op-Art, Abstraction-Creation, Ars Accurata (die in die Computer Art münden kann), Colour Painting, Minimal Art sind Formen (wie es in den Anfängen auch der Suprematismus war) nur einige des Konstruktivismus, dieses ernsten, die Mathematik verehrenden Universums, in dem diese Künstler ihre Bildformeln hüten wie Eingeweihte ihre Geheimnisse. Der sei 12 Jahren in Spanien lebende deutsche Maler Hans-Dieter Zingraff (Karlsruhe, Deutschland, 1947) führt (ab einer gewissen Phase) in der edlen geometrischen Ordnung seiner Bilder die Variante aseptischer, klug abgestufter Töne oder schmaler Streifen kräftiger Farben (schwarz, rot) ein. Dazu kommen Anspielungen auf eine subjektive Realität mittels Collage-Teilen aus eingeklebten Fotoausschnitten. Und genau diese sind wohl das deutlichste Merkmal dieses konstruktivistischen Künstlers und ein Argument für "echte" Bilder und gegen "Gleichförmigkeit" der Vertreter. Diese Stilrichtung hat viele bedeutende, sehr verschiedene Persönlichkeiten hervorgebracht. Und damit wäre bewiesen, dass der Konstruktivismus ebenso viele Ausprägungen wie Vertreter hat. Hans-Dieter Zingraff macht "Bilder geometrischer Ordnung, die der Wind der Leidenschaft stürmisch aus dem Gleichgewicht bringt", schrieb José de Castro Arines. Wohl bemessene Leidenschaft, das "Maß", das zu einem Künstler gehört, der in einigen seinen Bildern das Profil der drei Dimensionen erfasst - auf der Suche nach der vierten Dimension.