Biografie
"Ein Bild ist immer ein Abenteuer. Ich gehe den Weg des Entstehens.
Und wenn es fertig ist, bleibt auch für mich immer etwas Unerklärbares."
Hans-Dieter Zingraff /März 2000
- Lehr- und Studienjahre
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Vom Schulschattenspiel zum unverwechselbaren Zingraff-Stil ist ein weiter Weg. Und doch: Das Verhältnis von Licht, Bewegung und Raum bleibt zentrales Thema des Künstlers. Der junge Künstler setzt sich mit seiner Umwelt auseinander, besucht viele Museen. Im Badischen Kunstverein beeindruckt ihn 1964 eine Ausstellung mit Radierungen von Pablo Picasso.
Nach der Internatszeit fühlt sich Zingraff an der Karlsruher Ingenieurschule nicht wohl. 1969 wird er Privatschüler bei Dieter Rick, ausgebildeter Kunstlehrer und Dozent der Karlsruher Kunstakademie. "Und dann fing es an, dass ich alle möglichen Ideen hatte, die Rick aufnahm und mir dann bei der technischen Umsetzung half." Die Ausbildung ist solide und vielseitig: Malen, Zeichnen, Kunst am Bau, Möbeldesign, Glasmalerei und Werbegraphik. 1970 malt Zingraff das Treppenhaus im elterlichen Haus in der Stephanienstraße 14 in Karlsruhe aus. Er plant die Darstellung bühnenhaft illusionistischer Räume, von denen Besucher auf den ersten Blick glauben sollen, sie betreten zu können. Dazu müssen Perspektive und Lichtführung dieses "Gedankengebäudes" in Schwarz-Weiß penibel und konsequent ausgetüftelt werden, weil kein fester Betrachterstandpunkt gegeben ist: "Eine rein mathematisch-perspektivische Darstellung hätte nichts gebracht, weil die optische Täuschung ja für Menschen in Bewegung, für die Treppe heraufkommende Personen gedacht war." Das nach rein optischer Erfahrung erarbeitete Ordnungsgefüge gelingt, suggeriert Dreidimensionalität, weitet die Enge des realen Raumes und verliert sich im imaginären Bildkontinuum, gibt Einblick ins Nichts. Das hier schon früh konstatierte Interesse an Wahrnehmung, an Trompe-l'oeil, der Verblüffung durch Augentäuschung dank gemalter Raumillusion, die Beziehung von Sein und Schein bestimmt Zingraffs gesamtes Oeuvre.
"Damit ich mich konzentriere und diszipliniere, empfahl mir Rick in dieser Phase, mich auf Schwarz-Weiß zu beschränken, weil er fürchtete, dass ich mich andernfalls verzetteln könnte." Diese Empfehlung nimmt Zingraff auch auf einigen seiner Studienreisen mit, bei denen er sich "neue optische Inspirationen" holt. In der Türkei beispielsweise entstehen 1969 flüchtig aquarellierte Landschaften in Schwarz-Weiß, zum Beispiel die "Bachlandschaft" und ausgearbeitete, mit Spritztechnik kombinierte Architekturskizzen, darunter "Ephesos" . Der kühn gewählte Ausschnitt eines Tempels mit Kapitell, klare Diagonalen, geballte Detailtreue im Zentrum und strukturell verschieden behandelte Flächen nehmen in der Ephesos-Skizze Prinzipien aus Zingraffs späteren, konstruktivistischen Mischtechnik-Collagen vorweg. Das tut auch die "Gruppe" von 1971: In der Mitte eine Menschenmasse aus identischen Personensilhouetten; rechts vorn klebt die dafür benutzte Kartonschablone. Sie, die jedem Einzelnen der Masse Kontur verlieh, ruht nun im Abseits, setzt sich von der Gruppe ab: "Ich war oft unruhig, musste immer wieder allein sein, weggehen."
Obwohl, oder gerade weil der junge Künstler ohne jeden Schulzwang arbeitet, legt er großen Wert auf Selbstdisziplin. "Im Internat war alles auf die Minute geplant. Und jetzt war ich plötzlich ganz frei. Um mich nicht im anderen Extrem zu verlieren, traf ich mich fast täglich mit Rick zum gemeinsamen Arbeiten." In dieser Zeit entsteht unter anderem das Selbstporträt ( 1970) Ohne viele Worte, sparsam mit theoretischer Erklärung, korrigiert Rick die Arbeiten, leitet behutsam an, gibt die Richtung vor, ermutigt, stützt, lässt seinem Schüler viel Freiraum für eigene Entdeckungen, geht auf dessen Ideen ein. "Unsere Verständigung klappte auf künstlerischer Ebene. Rick leitete mich nur und oft fand ich dann die Antwort meiner Fragen selbst - beim Arbeiten." Auf der Suche nach seinen Ausdrucksmitteln experimentiert Zingraff beispielsweise mit Licht und Glas und versucht einen Kasten mit mehreren von hinten beleuchteten Scheiben zu bauen. Das Projekt scheitert. Scheiben und Lampe brauchen zu viel Tiefe. Viel später wird er auf reale Beleuchtung als Bildelement zurückkommen.
Nach vielen Schwarz-Weiß-Arbeiten wendet sich Zingraff nun wieder stärker der Farbe zu. Auf Reisen entstehen Aquarelle wie "Pomeji", eine italienische Landschaft, die von einer grob gepflasterten Straße durchzogen wird. Wände und Decken seiner Wohnung in der Stephanienstraße in Karlsruhe überzieht er 1971 im Zeichen der Pop-Art mit Farbpunkten: Hatte er in seinem ersten Treppenhausbild mit kalkulierter Linien- und Lichtführung eine Wand optisch geöffnet, ist es jetzt die Summe farbiger Punkte, die Grenzen eines ganzen Raumes - vom Boden bis zur Decke - verwischt, negiert, natürliche Beleuchtung verstärkt und schwächt.
Mit geometrischen und surreal-figurativen Mustern malt er 1971/72 das Treppenhaus im Haus seiner Schwester in der Karlsruher Marie-Curie-Strasse aus. Im komplexen Gefüge von Farben und Flächen steht eine menschliche Gestalt, die nach oben blickt. "Die Gestalt habe ich in Anlehnung an El Greco gemalt, ein Maler, der mich sehr begeistert. Mit dem intensiven Blick der Figur nach oben wollte ich zeigen, dass der Weg nach oben weitergeht, dass man sich nach oben arbeiten muss." Das Wandbild, das heute nicht mehr existiert, sah kurz nach der Fertigstellung ein Arzt. Begeistert beauftragte er den jungen Künstler den kleinen Eingangsbereich seiner Privatwohnung optisch zu vergrößern. Zingraff integrierten einen runden Spiegel in eine zweiteilige surrealistische Szene. Die Wirkung beruhte auf mehreren Ebenen: gemalte Landschaft, Spiegel, gemalter Raum und realer Raum Zarte Farben, intensive Lichtkontraste und harte Umrisse bestimmen das Stillleben "Steine im Glas" (1972). Während einer Brasilienreise aquarelliert er 1973 den "Karneval in Rio" als bunt opulentes Flimmern "eher im Stil Ricks und wie allgemein damals an der Akademie gearbeitet wurde. Ich merkte aber schnell, dass mir diese Richtung nicht lag". Von der Ölmalerei, die er vor allem vor der Ausbildung bei Rick als Hobby betrieb, wendet er sich nach wenigen Versuchen ab: "Ich stellte schnell fest, dass mich Ölmalerei damals nicht weiterbrachte. Es dauerte mir zu lange."Es ist die Zeit intensiven Suchens. Der junge Zingraff ist nach allen Seiten offen, erforscht Mittel und Wege, probiert sich an Stilen, Techniken und Motiven, erkundet Themen und Inhalte in Kunsthandwerk, Design und freiem Schaffen. Privatlehrer Rick stellt entsprechende Aufgaben. Unter anderem entwirft Zingraff farbige Bleiverglasungen für Fenster, modelliert Möbelentwürfe für einen halbrunden Erker und zeichnet nach der Natur. In jenen Jahren unternimmt Zingraff den ersten Vorstoss in die sozialkritische Collage mit Pressefotos, darunter "Skandal um Finanzminister" (1972).
Bei der Arbeit lässt sich Zingraff von Musik inspirieren. Er hört Lou Rawls, Curtis Mayfield, Ray Charles, Duke Ellington, Dave Brubeck, Ella Fitzgerald, Oscar Peterson, Stan Getz, David Porter, Menphis Slim, Ahmad Jamal, Stevie Wonder, Herb Albert, Manhattan Transfer, Jimi Hendriks, Jacques Brell,...sieht gern Filme von Fassbinder und französische Produktionen, liest Heinrich Heine, Hermann Hesse, Somerset Maugham, Peter Handke, José Ortega y Gasset, Antoine de Saint-Exupéry, Helmut Heißenbüttel ("Heißenbüttels Gedichte hatten Collagencharakter"), ist Stammgast in der Karlsruher Studentenkneipe "Tangente", "wo oft interessante Ausstellungen gezeigt wurden, einmal sogar Zeichnungen von Kokoschka - einfach unglaublich!"
Zu Studienzwecken reist er in die Türkei, nach Frankreich, Jugoslawien, Griechenland, Italien. "Ich musste nach einiger Zeit einfach immer wieder raus, etwas Anderes sehen. Am liebsten das Meer. Ich bin gern unterwegs und sehe gern Neues." Und das hat sich bis heute nicht geändert.
1972 ist er bei der "Documenta 5" in Kassel zufällig in einer Besuchergruppe, mit der sich Joseph Beuys persönlich unterhält. "Diese Begegnung hat mich sehr beeeindruckt. Die 'Honigpumpe' von Beuys auch. Aber ansonsten war mir die Documenta zu dem Zeitpunkt zu nüchtern. Ich war damals gerade mit allen möglichen Stilen, Techniken und viel Farbe beschäftigt und daher froh, als ich aus der Ausstellung rauskam und den grünen Rasen sah. Die Nüchternheit der Documenta '72 habe ich erst viel später kapiert."
1972 trennen sich die Wege von Lehrer und Schüler. Rick zieht nach Brasilien. - Atelier in Spanien
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Im Frühjahr 1973 bezieht Zingraff sein Turmhaus am Montgó provisorisch, beginnt zuerst sein Atelier einzurichten. Zwischendurch fährt er immer wieder nach Deutschland. Unter anderem, zur Eröffnung seiner ersten Einzelausstellung: In Moosbach zeigt er in der Diskothek eines Freundes "Black Jack" eine Auswahl seiner Zeichnungen, Gemälde und Collagen. "Weil damals praktisch keiner der jüngeren Leute ins Museum ging, hatte ich die Idee, die Kunst dort zu zeigen, wohin die Leute gehen. Als Andy Warhol dann zehn Jahre später in einer Diskothek ausstellte, wurde das als Ereignis gefeiert."
Experimente mit Drogen sind damals beliebte "Gesellschaftsspiele". Nicht für Zingraff, der sich in einigen seiner Collagen konsequent gegen Drogenkonsum wendet. "Abgesehen von den fatalen Folgen von Drogenkonsum, bin ich auch als Künstler der Meinung, dass Drogen keine künstlerische Erweiterung bringen. Zumindest nicht für Maler." - Menschen und Dinge
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Zu der Serie der neutralen, menschlichen Figuren gehört auch "Agression" Fußgänger springen zur Seite, das Blickfeld des Fahrers ist verzerrt. Hier deutet sich stilistisch den später für Zingraffs Arbeiten charakteristischen Kontrast von gleichzeitig vorhandener und verneinter Perspektive an. Das Entweder-Oder wird zum Sowohl-Als-Auch. - Farbe und Form als Symbol
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Anfang der 70er Jahre entdeckt Zingraff Robert Rauschenberg als Vorbild: "Rauschenberg war so an der Zeit dran. Er traf den Nerv der Zeit, die ganze Stimmung auf der Suche, wie man sich ausdrücken kann. Ich wollte nie jemand nachmachen, sondern immer selber versuchen, wie ich etwas ausdrücken kann." - Erste Ausstellung in Spanien
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Neben Collagen und einigen Objektbildern ist unter den 36 Exponaten eine einzige Bleistiftzeichnung. Das Porträt einer Frau: lange blonde Haare, den Blick gedankenversunken nach links, lächelnd (1977). Es ist Mona, Zingraffs spätere Frau, die er 1974 in Dénia kennen gelernt hatte. Francisco Marí Manchón, Ausstellungsorganisator der Sparkasse CAPA, schreibt elf Jahre später in einem Ausstellungskatalog über Zingraff:
"Vor einigen Jahren versprach das malerische Werk von Hans Dieter Zingraff qualitativ besser als die in jener Zeit übliche Malerei zu werden. Mit der Zeit hat sich dieses Versprechen als echte Tatsachen bewahrheitet." - Körper, Raum und Auflösung
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In einer traumhaften Landschaft lehnt eine Rotgekleidete weltentrückt an einem Tor (1980). Oberflächen, teilweise aus Dosen gesprayte Farbnuancen, setzen Kontraste: Der fein ausgearbeitete Faltenwurf des roten Kleides, die wabenartige Struktur des Tores und der nebelhaft diffuse Raum. Wenige Versatzstücke stehen für Wirklichkeit, die Welt jedoch verflüchtigt sich. Von der Farbspraytechnik kommt Zingraff bald wieder ab, weil er mit gemalten Schattierungen zartere Farbstufen erzielt. - Stilistischer Umbruch
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Im Jahr seines stilistischen Umbruchs erfährt Zingraff die erste grosse öffentliche Würdigung. Er ist wie Erwin Bechthold, Will Faber Hans Bloch und Eleonore Weil einer der insgesamt 16 "Deutschen Künstler in Spanien", die das "Instituto Alemán" im städtischen Kulturzentrum in Madrid im Mai 1981 mit der Ausstellung "Pintores Alemanes en España" ehrt. Unter den Vernissage-Gästen sind der deutsche Botschafter Dr. Lothar Lahn und Madrids Bürgermeister Enrique Tierno Galván. (Foto BM/Mona) Zingraff ist mit vier Bildern vertreten: "Schlafend", "Mann mit weißem Tuch" (1980), "Blaue Krawatte" (1980) und "Erinnerungen". Einen Tag nach Ausstellungseröffnung kommt der Kontakt mit der renommierten Madrider Galeristin Juana Mordó zustande, die Bilder Zingraffs in eine Gemeinschaftsausstellung aufnimmt; die beiden Werke "Begegnung mit Ernst Fuchs" ( 1980) und "Komposition 80" finden Käufer. 1981 gewinnt Zingraff mit "Auf dem Eis" den ersten Preis des Kleinformat-Wettbewerbs "Minicuadros" in Elda. "Mich interessierte nicht die Darstellung einer Eiskunstläuferin, sondern die Flächen und ihre Aufteilung im Raum. Das Bild wirkt sehr gegenständlich, aber ich habe die Position der Frau verändert. Deshalb ist die Darstellung gegenständlich und gleichzeitig nicht gegenständlich. Das habe ich damals ganz bewußt so gemacht. Wichtig war mir die Komposition, das Gegenständliche war zweitrangig." "Auf dem Eis" gehört zu den letzten Arbeiten, die Zingraff mit Titeln versieht. "Ein Titel schränkt die Freiheit des Betrachters ein, respektiert ihn nicht genügend." Mit Nummer und Jahreszahl markiert der Künstler von nun an jede seiner Mischtechnik-Arbeiten.
"Das Werk eines Künstlers einzuschätzen ist schwierig, weil man sich nicht in die Geisteshaltung, in der es der Künstler geschaffen hat, versetzen kann. Aber wir können uns zumindest annähern, oder glauben, uns annähern zu können. Denn wenn wir behutsam interpretieren, gibt das Werk einen Teil oder die ganze Botschaft des Künstlers Preis.
In den Arbeiten von Hans Dieter Zingraff spielen Botschaften, die dem Künstler ein dringendes Anliegen sind, eine große Rolle. Um sie umzusetzen, verwendet er Collage und Malerei, wobei er sich stärker auf die Collage konzentriert - einfach aber kraftvoll. Oft kombiniert er Malerei mit Collage und bietet große Räume und Linien, die dem Betrachter die Möglichkeit geben, sich in die Werke hineinzuversetzen, um ihre Mitteilungen zu empfangen.
ZINGRAFF läuft keine Gefahr, zu anekdotisch zu werden. Sowohl mit Collage wie in Malerei setzt er nur die allernotwendigsten Details mit größter Expressivität ein.
Und wieder einmal sehe ich meine Überzeugung bestätigt, dass ein Kunstwerk die Geisteshaltung des Künstlers widergibt. Auch bei Zingraff, der sich lieber in seiner Muttersprache äußert, weil ihm das Spanische schwerer fällt. Und wenn er sich ohne schöne Dolmetscherin ausdrücken müsste, bin ich mir ganz sicher, dass er sich dann der Malerei behelfen würde, in der er einen überaus reichen Wortschatz hat, um sich mitzuteilen." - Öffentliche Anerkennung
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Obwohl das Bild "Formel I" (1982) sehr gegenständlich wirkt, bleibt Zingraff seinen abstrakt-künstlerischen Prinzipien auch hier treu: kühner Ausschnitt, Betonung der einzelnen Elemente als eigenwillige Teile eines Ganzen, Schwerpunkt der Horizontalen. Mit diesem ausschliesslich gemalten Bild ist Zingraff bei der "VIII Bienal Internacional de Deporte en las Bellas Artes" im El Retiro in Madrid mit dabei. Künstler aus 26 Ländern sind vertreten, Spaniens Königin ist Ehrenpräsidentin. Renommierte Kunstkritiker wie José de Castro Arines und Antonio de Santiago schreiben anerkennende Rezensionen. De Santiago:
"Betont werden müssen Zingraffs besondere Art der Komposition, mit vielen Blickwinkeln, die sich wie Fenster in verschiedene Richtungen öffnen und die Unruhe seiner Symbolik, die intensive geistige Auseinandersetzung widerspiegelt. Ebenso sein Gespür für harmonische Farbkontraste, .... Ernst, Zeitgeist, Genauigkeit und Tiefe dieses eindringlichen Künstlers verdienen besondere Aufmerksamkeit." - Geschwungene Formen
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Im September 1983 zeigt Zingraff bei einer großen Einzelausstellung im Golfklub "La Moraleja" in Madrid eine Auswahl seiner Werke. Bei dieser Gelegenheit begegnen sich De Santiago, der den Text des Fallblattes zu dieser Ausstellung verfasst hat, und Zingraff zum ersten Mal persönlich. Der deutsche Botschafter muss sich bei der Eröffnung von seinem Kulturattaché vertreten lassen, weil sich Kanzler Kohl und Außenminister Genscher in Madrid aufhalten, bewirkt jedoch einen späteren Empfang. Zingraff wird persönlich von Kanzler Kohl am 18. Mai 1984 in die Deutsche Botschaft eingeladen. - Aufnahme in Spaniens Kunstszene
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Beim 52. Herbstsalon im folgenden Jahr wird das sechsteilige Bild 114/85, das als Gesamtkomposition und jedes der sechs Einzelbilder für sich geschlossene, in sich stimmige Einheiten bildet, mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Für Madrids Bürgermeister Enrique Tierno Galván, der dem deutschen Künstler gratuliert, ist dies sein letzter öffentlicher Auftritt.
Anlässlich der Einzelausstellung in der Madrider Galerie Sargadelos schreibt Kunstkritiker José de Castro Arines 1985:
"... Bilder geometrischer Ordnung, die der Wind der Leidenschaft stürmisch aus dem Gleichgewicht bringt und damit eine neue Ordnung schafft. Alle Teile dieses neuen Zusammenschlusses sind zerlegt und verformt wie Bilder, die sich erheben, um die Zusammenhänge der Natur neu und richtig darzustellen."
In den Medien findet diese Ausstellung ein starkes Echo. Am 5. März 1985 berichtet das öffentlich-rechtliche Fernsehen Spaniens TVE mehrmals über Zingraff und seine Werke, dessen Bekanntsheitsgrad in den folgenden Jahren weiter wächst. - Zurück zur Geraden
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In dieser Zeit wendet sich der Künstler nach seiner Phase "weicher Linien und Formen" wieder der Geraden zu. Zingraffs persönlicher Konstruktivismus ist ausgebildet: Nuanciert gemalte Farbabstufungen, Schatten und Überschneidungen schenken die Illusion intakter Bildräume, reine Farbfelder und collagierte Architekturausschnitte stellen sie in Frage. Dieses Spiel zwischen Sein und Schein, das Zingraff nicht mehr loslässt. Durch Beschränkung auf Motivbereiche ohne Handlung, ohne Symbolik, ohne Allegorie, beschäftigt er sich in seinen Arbeiten ab Mitte der 80er Jahre, ganz gezielt mit den malerischen Möglichkeiten, räumliche und körperliche Erscheinungen darzustellen. Dabei konzentriert er sich auf formale und farbige Ordnung, Raumverschränkung, Gesamtkomposition. Formen und Farben sind elementar zusammengefasst und kühn komponiert. Das Triptychon 62/86 zeigt sein Interesse an mehrteiligen Kompositionen im Bezug innerhalb einer Komposition und im Bezug zu anderen Kompositionen. - Preise, Ausstellungen, Kunstmessen
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1989 hat Zingraff eine Einzelausstellung im Stadtmuseum von Albacete (die Eröffnungsrede hält der bekannte Alicantiner Maler José Perézgil), ist auf dem internationalen Kunstforum in Barcelona "Biaf" (Barcelona International Art Forum) am Stand zusammen mit den Künstlern Antoni Saura, Antoni Clavé, Francisco Farreras und Jaume Rocamora vertreten, nimmt in Stuttgart/Killesberg an der Internationalen Präsentation zeitgenössischer Kunst und in Murcia an der "3 Bienale de Pintura" teil, richtet Einzelausstellungen in Salamanca, Valladolid, Zamora, Avila ( Avila) und Palencia sowie in Asturien (Avilés, Oviedo, Gijón, Mieres). Der Hochschulprofessor für moderne und zeitgenössische Kunst an der Universität von Madrid und Mitglied internationaler Verbände der Kunstkritiker, José Luis Morales y Marín, schreibt in diesem Jahr über Zingraff:
Ab 1988 sind Werke von ihm jährlich auf der valencianischen Kunstmesse "Interart" am Stand der Galeria Mona zu sehen, die beim Debüt Zingraffs Werke zusammen mit Arbeiten von José Luis Perales, Luis Caruncho und Joxe Alberti vorstellt. Im Dezember gestaltet Zingraff das Titelblatt zur Weihnachtsausgabe der lokalen Wochenzeitung "Canfali" in Dénia. Nach langjähriger Tradition fordert die Redaktion jedes Jahr zu Weihnachten einen anderen renommierten Künstler auf, ihre Titelseite zu entwerfen.
"Obwohl Hans-Dieter Zingraff in Karlsruhe/Deutschland geboren wurde, kann man ihn wegen der vielen Jahre, die er bei uns lebt, zu der Gruppe der spanischen Konstruktivisten zählen (...), darunter José María Iglesias, Luis Caruncho oder Gómez Perales. Das umfangreiche Werk Zingraffs ist jedoch nicht bloßer Konstruktivismus. Zu erkennen sind andere Wege des Erforschens, aber immer innerhalb des Geometrischen auf der Suche eines Gleichgewichts im kompositorischen Spiel und in der Kombination von Materialien (...)Es handelt sich um kein geschlossenes Oeuvre nach 'vollendeter', sich - wie zur Zeit bei so vielen Malern - widerholender Formel. Es ist vielmehr ein Reichtum an Konzepten und Variationen, in dem sich eine kontinuierlich, schlüssige Weiterentwicklung abzeichnet. Schon heute sind es Vorzeigestücke von höchster künstlertischer Treffsicherheit."
1990 zeigt Zingraff u.a. Werke auf der "Bienal Pintura-Escultura" in Almeria, in Barcelona bei der BIAF 90 und in dem "Colegio Universitario" in Zamora, wo die Stadtverwaltung eines seiner Werke ankauft. Und in diesem Jahr ist Zingraff wieder beim Herbstsalon vertreten. Es handelt sich um den 57. Herbstsalon. Unter den Eröffnungs-Gästen sind Spaniens Monarchen. "Ich wurde Königin Sofía als deutscher Künstler vorgestellt, der schon viele Jahre in Spanien arbeitet. Und sofort sprach sie in sehr gutem Deutsch mit mir." ) - Starke Kontraste
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"Ausgeglichenheit. Das ist das Geheimnis einer Malerei, die sich auf farblich klare Werte und ausgewogene, harmonische Abstufungen konzentriert. Dadurch entsteht ungekünsteltes Licht, was in der gegenwärtigen Malerei selten ist und worin Zingraff ein Meister ersten Ranges ist."
In diesem Jahr lädt ihn das Rathaus von Madrid ein, anlässlich der Verleihung des Nobelpreises an Camilo José Cela ein Bild zu malen, das im Rahmen einer großen Ausstellung zu Ehren des spanischen Schriftstellers im Museum "Conde Duque" gezeigt wird. Heute befindet sich dieses Werk heute in der "Stiftung Cela".
Trotz der vielen Ausstellungen und gesellschaftlichen Verpflichtungen schafft Zingraff kontinuierlich neue Werke: Die Elemente reduzieren sich weiter auf wenige, klare Farbflächen und schmale Collagestreifen. Die eingeklebten Fotoausschnitte sind ungegenständliche Gestaltungselemente, die starke Kontraste zu den nuanciert schattierten Farbflächen bilden. José Garneria schreibt 1992 über Zingraffs Werke:
"Zingraffs Geometrismus ist subtil, poetisch. Und alles wirkt absolut realistisch, sowohl wegen der gleichmäßigen Farbflächen als auch wegen der Collage-Teile aus Design und Architektur."
Im Oktober 1992 zeigt Zingraff in der Galeria de Coleccionista in Madrid eine große Einzelausstellung. 1994 ist Zingraff nicht nur auf der Kunstmesse in Toulouse vertreten, sondern auch in einer Gemeinschaftsausstellung in Kairos "Hilton Nil", die im Rahmen der 5. Generalversammlung von OMJET (Mediterranean Organization of Tourism Journalists and Travel-Writers) Künstler aller Mittelmeerländer vorstellt. Der Deutsche wird mit der Ehrenmedaille für Spanien ausgezeichnet. 1995 stehen unter anderem eine Einzelausstellung in der Galerie "Henry" in Pau (Frankreich) und die Teilnahme an der internationalen Kunstmesse LINEART in Gent (Belgien) auf dem Programm.
1996 ist Zingraff auf der Kunstmesse ARTEXPO in Barcelona vertreten und richtet die Eröffnungsausstellung der Galerie Palais Munck in Karlsruhe aus. Der mit Zingraff befreundete, aus Funk und Fernsehen bekannte Dr. Alfred Sackmann halt die Eröffnungsrede. TV Baden berichtet ausführlich. Zingraff wird zu verschiedenen Fernsehprogrammen als Studiogast eingeladen.
In diesen Jahren werden Zingraffs Bilder in der Farbe intensiver und abwechslungsreicher. "Ich überlege, dass keine Farbkomposition gleich wie die andere ist, stelle bewusst ungewöhnliche Farbkombinationen zusammen, die dann im Gesamtzusammenhang stimmig sind." - Architektur-Stillleben
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1997 zeigt Zingraff Bilder in Friedberg (Frankfurt) und hat eine umfangreiche Einzelausstellung mit 65 Exponaten im städtischen Kulturzentrum in Alcoy (Alicante) unter dem Titel "Von der Vernunft zum Gefühl" (De la razón a la emoción). Zingraffs Linien und Farbe drängen aus der Fläche, geben dem Betrachter den "partiellen" Eindruck von starker Räumlichkeit. Doch diese ist ausschließlich gemalt. Noch. - Volumen und Licht als Realität
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"Zingraff - ein Modellkonstruktivist von ausgewählter Eleganz, großer Sensibilität für klare Form und Farbe und vor allem einer Beherrschung des Raumes, der sich in eine ambivalente Anspielung auf Realität und Virtualität verwandelt. (...) Von diesem Blinkwinkel aus projiziert sich der Raum auf eine Unendlichkeit, die ihn unbegrenzt von der unanfechtbaren Kraft der Linie und der Farbflächen erscheinen lässt. Das Sonderbarste besteht darin, dass es dem Künstler gelingt, das Unbegrenzte einzufangen, indem er selbst die Ebene beschreibt, Abwechslung ins Spiel verwegener Schatten - sowohl der echten als auch der gemalten - gibt, um eine Anamorphose der Realität und der Erscheinung zu kreieren (bis hin zu diesen Elementen können wir ihn als einen Renaissance-Vertreter bezeichnen), die eine Architektur der Linien und Fläche einschließt, welche in strahlende Anspielungen voller Farbe verwandelt werden."
Von August bis November 1999 sind Werke von Zingraff im Foyer der Kleinen Komödie in München zu sehen. 25-jähriges Bestehen, Wiedereröffnung nach Renovierung und Erweiterung feiert die Galerie Canem (Castellón) 2000 mit einer Einzelausstellung Zingraffscher Werke. Im selben Jahr ist eine Auswahl seiner Arbeiten im Hotel Berlin Müggelsee zusehen. Außerdem richtet er die Eröffnung des neuen Gebäudes der Galería Mona in Dénia aus. Im Juni 2001 erweist sich eine große Einzelausstellung im Kunstzentrum Atlántica in La Coruña als beachtlicher Publikums- und Verkaufserfolg. Bei der Vernissage wird der deutsche Künstler von Luis Caruncho, Museumsdirektor, Kunstkritiker und Künstlerkollege vorgestellt. Caruncho schreibt über Zingraff:
"(...) Die Wirklichkeit naturgetreu abzumalen, können viele. Aber Zingraff hat den schwierigeren Weg gewählt. Mit jedem seiner Bilder stellt er sich der Herausforderung der aufregenden Reize des Nichtentdeckten. Und das Ergebnis seines Oeuvres beinhaltet ganz ohne Zweifel die erhabene Wirklichkeit von bis dahin überwiegend unbekannten Formen, die eine neue Wirklichkeit sich steigernder Farbvibrationen werden, in der sich sicher viele Betrachter vertraut mit dem Künstler verständigen. Die Strukturen der Bilder von Hans-Dieter haben viel mit Geometrie zu tun. Aber man muss klar sehen, dass der Künstler die Geometrie als Mittel verwendet, nicht als Zweck. Dadurch, so meine ich, erzielen seine Arbeiten, die in einem anderen Sinne zu kalt und berechnet erscheinen könnten, poetische, warme und menschliche Ahnung, die ihnen unschätzbaren Wert verleiht."
Seit 2001 ist Zingraff Mitglied der vierköpfigen Künstlergruppe M.A.I. (Modern Art International. Zusammen mit Joao Alexandre aus Portugal, Joaquín Balsa aus Spanien und André Welch aus Frankreich stellt er gemeinsam aus, organisiert Ausstellungen usw. 2001 fanden M.A.I.-Präsentationen in Orense (Spanien) und Tomar (Portugal) , 2003 im Stadtmuseum von Lescar (Frankreich) statt. Manolo Perales, Rechtsanwalt in Alicante schreibt über den deutschen Künstler:
"Warum betonen die Kritiker immer wieder Zingraffs Kraft und geometrische Botschaft? Vielleicht, weil dies zur im höchsten platonischen Sinne zur Transzendenz führt. (...) Und im Sinne der Jungschen Psychoanalyse erfährt man durch Zingraffs Bilder symbolische Werte voller mystischer Kraft. Und diese wiederum verweisen auf ästhetische Werte, wie wir sie aus Kandinskys "Meisterklasse" in seinem Werk "Vom Geistigen in der Kunst" kennen. (...) Wenn wir Zingraffs Oeuvre unter diesen Gesichtspunkten analysieren, wird uns die Tiefe klar, zu der wir fähig sind."¿Por qué la critica descrube constantemente en Zingraff la fuerza y el mensaje de su geometricidad? Quizás sea porque le lleva a lo trascendente, al mejor modo platónico. (...) Y siguiendo la línea de psicoanálisis jungiano, conocemos, a través de lo expuesto los valrores simbólicos de la pintura de Zingraff, desde su fuerza mística; y debe relacionarse con los valores estéticos que nos muestra, para lo que podemos tomar como norma ilustradora la 'lección' que da Kandinsky (...) Analicemos desde esos parámetros expuestos la obra pictórica de Zingraff, y nos desvelara la profundidad a la que seamos acapaces de llegar."
- Reine Ästhetik
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"(...) Die Geschichte führt uns zum Bauhaus, von Gropius bis Kandinsky, Fotografie und Design, angewandte Kunst und Film: Alles eine herrliche Revolution - und keine Revolution ohne Widersprüche. Und davon lässt sich Hans-Dieter Zingraff anregen. Auf diese glänzenden Würfe bezieht sich Hans-Dieter Zingraff und findet darin seine Zukunft, denn seine Kunst ist ein neues, eigenwilliges Konzept des Konstruktivismus, in dem sich die Geometrie ganz vertraut zeigt, in Strenge und Weisheit klassischer Gedichte und kühner Mathematik. Die Kompositionen Zingraffs entwickeln sich als Schöpfung und Entwicklung eines Universums, das auf mathematischen Prinzipien beruht, sich ausdehnt und erst dort endet, wo die Vorstellungskraft des Betrachters aufhört. Zingraffs Universum ist von reiner, ungetrübter Ästhetik, die weder Zugeständnisse noch Schrillheit zulässt. Warme, weiche Farbigkeit, ausgefeilte, meisterhaft beherrschte Collagetechnik und Einbeziehung des das Werk umgebenden Raumes - alles Beweise von Kühnheit und Kreativität, die sich nur ein fleißiger und sensibler Künstler erlauben kann. Betrachtet man Zingraffs Bilder, Gleichgewicht und Dynamik ihrer Strukturen, dann betrachtet man ein ganzes Universum, wo Gefühl wieder Sinn bekommt: manchmal als geometrische Figur, manchmal in der Krümmung des Raumes, die die genaue Proportion des Lebens bewahrt."
Im November 2002 präsentiert das Theater am Dom in Köln Bilder von Zingraff.
In den Jahren 2002/2003 entstehen eine Reihe von Bildern aus Teilen, die für sich abgeschlossene Einzelelemente bilden, aber erst in der Verbindung mit dem Ganzen ihre räumlichen und farblichen Reize preisgeben. 2003 ist Zingraff erstmals auf der internationalen Kunstmesse in Madrid vertreten. Zu diesem Anlass schreibt Kunstkritiker Antonio de Santiago:
"Als Beobachter und überzeugte Bewunderer (so betrachten wir uns seit vielen Jahren, seit seiner ersten Einzelausstellung in Madrid 1983) der Kunst dieses sehr eigenwilligen Künstlers, haben wir schon lange gewünscht, seine Werke auf der ARCO, der international genommierten Messe für zeitgenössische Kunst vertreten zu sehen. Auf der ARCO 2003 war es endlich so weit. Seine Werke waren am Stand der Galeria Canem aus Castellón zu sehen, und es scheint nicht das letzte Mal gewesen zu sein ...
Hans Dieter Zingraff (1947 in Karlsruhe/Deutschland geboren, seit 1972 an der Alicantiner Küste in Dénia lebend) ist einer der vortrefflichsten Vertreter des europäischen Konstruktivismus, jener mathematisch-technischer Kunstrichtung die 1920/21 der Russe Tatlin begründete, von den Gruppe "De Stijl" und "Bauhaus" weitergeführt wurde und bis heute unendlich viele Möglichkeiten malerischer Werte bietet. Die Entwicklung war kontinuierlich und beeinflusste auch spätere Tendenzen wie "Pop Art" oder "Minimal Art" usw. Gegenwärtig erfreut sich der Konstruktivismus großer Anerkennung und Wertschätzung.
Zingraff und seine eigenwilligen geometrischen Abstraktionen ("abstrahierend und geometrisierend erreichte man den Konstruktivismus als weitere Konsequenz des Kubismus) lassen den Betrachter nicht kalt. Sie ziehen an, halten fest und laden zur Meditation ein, weil man in ihnen Aufrichtigkeit und Ordnung spürt, gewissenhaftes Arbeiten, sorgfältige Konstruktion, feinste und reinste Umsetzung ... Die künstlerische Entwicklung Zingraff ist konstant, in seinem langen Werdegang immer schlüssig und immer bereichernd. In seinen neueren Werken überrascht er uns mit neuen Farben und Nuancen sowie "entdeckten Perspektiven", die seine Räume noch weiter öffnen. Weiterer wichtiger Beitrag dieses Künstlers ist stetige Lebendigkeit des Konstruktivismus dank beharrlicher Ausdauer. Seine große Retrospektive der letzten 23 Jahren fand 2002 unter dem Titel "Raum und Licht" statt. Ein großartiger, absolut treffender und ausdrucksstarker Titel. Das Leitmotiv oder die Grundregel, die seine Arbeiten definiert. Eine Kunst mit unermesslichen Toren ... ."