Viele der gezeigten Werke stehen zum Verkauf. Bei Interesse kontaktieren Sie uns gerne unter monazingraff@gmail.com oder +34 639 974 776

Hans-Dieter Zingraff Paloma Vargas. (In: Arte, Oktober 1992)

Vom 22. September bis 17. Oktober kann man in Madrid in der Galerie El Coleccionista eine Ausstellung des deutschen Malers Hans-Dieter Zingraff sehen, der schon viele Einzel- und Gruppenausstellungen hatte, bereits mehrere Kunstpreise erhielt und in verschiedenen Museen und Sammlungen vertreten ist.

Die Bedeutung seiner Malerei machen Farbe und Linie aus, die die Bilder in verschiedene Ebenen zerschneiden. Dabei entstehen rein geometrische Kompositionen, die Raum erahnen lassen. Auf der Suche nach Harmonie und reiner Perfektion des Universums wiederholen sich die Motive. Geschwungene Linien scheinen verboten zu sein und würden die Kompositionen aus dem Gleichgewicht bringen. Zingraff setzt vor allem die Grundfarben Blau, Rot und Gelb und die Unfarben Weiß, Grau und Schwarz ein und kombiniert sie mit abgetönten Farben, um Spannungen abzubauen. Beabsichtigt ist stets ein entspannter Blick (wichtigstes Instrument der Sinnesaufnahme). Ab und zu entstehen sogar Gefühl und Ruhe.
Die Bilder gliedern sich in verschiedene Ebenen. Trennlinien tragen Farbkombinationen. In einem Bild spielt Zingraff mit Vertikalen und Gelb-, Grün- und hellen Blautönen, die abrupt von einem dunkelblauen Rechteck durchdrungen werden. Dabei entsteht ein hartes Aufeinandertreffen, das der zuvor beschriebenen Sanftheit entgegenwirkt. Gleichzeitig stehen zwei eingeklebte dünne Collagestreifen senkrecht zueinander und dienen in erster Linie als Schmuck anderer, verschieden angeordneter Geraden. Diese Komposition enthält - wie die anderen dieser Ausstellung auch - starken Symbolismus, eine Botschaft der aktuellen Welt, die einen fesselt ohne nach außen zu dringen.

Bei aller Planmäßigkeit ahnt man anhand der erlesenen und sanften Farbgebung die Wärme eines freundlichen Wortes. Zingraff verwendet Acrylfarben, um seinen Bildern einen kalten Charakter zu verleihen, der allerdings nur an der Oberfläche bleibt. Wenn man nämlich genau hinschaut, empfängt man friedliche Ströme. Dazu kommen die zart eingesetzten Collage-Teile, die man nur bei ganz genauem Hinsehen erkennt.

Die Collage-Teile fügen sich in das Gesamtbild ein, da sie - wie die malerischen Bereiche - ebenfalls geometrischen Richtlinien folgen. Hin und wieder sind Ausschnitte von Industrie abgebildet, wodurch eine von Technologie bestimmte Welt eingefügt wird. Mit Farben und senkrecht oder parallel stehenden Linien erzeugt Zingraff Raumillusionen. Es sind wirkliche oder von der Vorstellung in den Vordergrund gerückte Räume, wie eine Tür, die beim Öffnen eine Erwartung in Blau, was Himmel oder Meer sein kann, zurücklässt.
Zingraffs Oeuvre sind eine Reihe optischer Täuschungen von sinnlicher Erweiterungen, die schließlich sind, was dieser Künstler sucht.

Das Licht und alles Übrige dieser Bilder entsteht durch Farbe. Gelb- und Rottöne, die durch ganz gezielten Farbauftrag zu Lichtquellen werden, die aus leerem Hintergrund durch verschiedene Ebenen hindurchscheinen, im Unendlichen, im künstlichen Ambiente ohne Leben schweben. Hier fließt alles, geleitet von Linien, die den Betrachter über das Bild hinaus tragen und verschiedene Wege zu einem offeneren Leben, geprägt von den Geheimnissen der Natur, zeigen.

Diese Ausstellung kennzeichnet eine perfekte Ausgewogenheit, die man bereits im ersten Moment wahrnimmt, da Zingraffs Bilder fein ausgearbeitet sind, obwohl sie in schneller Acryltechnik und Collage entstehen. Es handelt sich um die Kombination von Materialien, die die Begegnung mit der Natur als Ziel haben - auf der Suche nach uns selbst in der Kälte des Alltags.