Viele der gezeigten Werke stehen zum Verkauf. Bei Interesse kontaktieren Sie uns gerne unter monazingraff@gmail.com oder +34 639 974 776

José Luis Morales y Marín

Obwohl Hans-Dieter Zingraff in Karlsruhe/Deutschland geboren wurde, kann man ihn auf Grund der vielen Jahre, die er bei uns lebt, zu der Gruppe der spanischen Konstruktivisten zählen, die nach einer grundlegenden Neuorientierung in den letzten Jahrzehnten künstlerisch arbeiten, darunter José María Iglesias, Luis Caruncho oder Gómez Perales.

Das umfangreiche Werk Zingraffs ist jedoch nicht bloßer Konstruktivismus. Zu erkennen sind andere Wege des Erforschens, aber immer innerhalb des Geometrischen auf der Suche eines Gleichgewichts im kompositorischen Spiel und in der Kombination von Materialien - sowohl des Bildträgers als auch des Malmaterials an sich -, mit denen der Künstler seine Werke hervorbringt.
Dass er seinen Wohnsitz in Spanien hat, spürt man nicht nur an der langsamen Veränderung der Formen, sondern auch in seiner persönlichen Farbgebung, die sich in feinsten, harmonischen Abstufungen zeigt, die immer im Bezug zum geometrischen Gesamtgerüst stehen, das sie hervorbringt. Vorzugsweise weiß und gelb.

Eine wahre Entdeckung ist in Zingraffs Werk das, was seinen persönlichen Stil ausmacht: die Collage. Und nicht nur in der Ausführung, sondern in der Art, wie er die Collage in die Gesamtkomposition integriert.

Und dabei verfügt der Künstler nicht nur über Präzision und Ausdauer, sondern auch über sehr viel Feingefühl, das vertrauten Geist und interessante Gedanken hervorbringt und in der Lage ist, eine große Menge von Gefühlen auszudrücken und zu vermitteln, ebenso die Schaffenskraft, die unmittelbar die Stimmung des Betrachters beeinflusst.

Nach allem Gesagten werden Bedeutung und Größe dieser Werke deutlich, die zeitgemäß sind ohne aufdringlich zu sein. Sie gehen auf die wissenschaftlichen Tendenzen der langen Tradition der geometrischen Abstraktion des 20. Jahrhunderts zurück. Gleichzeitig liefert Zingraff einen vollkommen neuen Beitrag durch seine genaue plastische Konzeption, die sein Ausgangspunkt ist.
Es handelt sich um kein geschlossenes Oeuvre nach 'vollendeter', - wie zurzeit bei so vielen Malern - wiederholender Formel. Es ist vielmehr eine Fülle an Konzepten und Variationen, in denen sich eine kontinuierlich, schlüssige Weiterentwicklung abzeichnet. Schon heute sind es Vorzeigestücke von höchster künstlerischer Treffsicherheit.

José Luis Morales y Marin
Professor für Moderne und Zeitgenössische Kunstgeschichte an der Freien Universität Madrid
Mitglied spanischer und internationaler Kunstkritikerverbände.